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Der Ehemaligenverein der DST zeichnet Dr. Efstathios Chaitidis aus

Eine emotionale Veranstaltung voller Lektionen fürs Leben.

In einer berührenden Veranstaltung des Ehemaligenvereins der Deutschen Schule Thessaloniki wurde am Mittwochabend Dr. Efstathios Chaitidis für ein bewegtes Leben im Zeichen und Kontext der Versöhnung geehrt. Im heutigen Goethe-Institut, ehemals Sitz der Deutschen Schule Thessaloniki, wurde in Anwesenheit des Protagonisten der Dokumentarfilm „Paradoxe Heimat“ von Nikos Aslanidis gezeigt, ein Film, der 2015 den Publikumspreis des Dokumentarfilmfestivals Thessaloniki gewonnen hat.

Der nun 83 jährige überlebte das Massaker von Pyrgoi, Präfektur Kozani, als Kind, verlor aber Mutter und seine 4 Geschwister, um schließlich ein eigenes Leben und eine eigene Familie im Deutschland der Nachkriegszeit aufzubauen.

Seine 5 Kinder schickte er später auf die Deutsche Schule Thessaloniki – deutsche Abteilung.

Wie im Film so fasste er auch im Gespräch im Anschluss an die Filmvorführung die Paradoxien des Lebens zusammen:“Oft denke ich darüber nach, wie paradox mein Leben verlaufen ist, wie paradox das Verhalten meiner Heimat, Hellas, die mich von hier weg trieb. Auf der anderen Seite war da Deutschland, welches meine Familie ausgelöscht hat und mich anschließend wie eine zweite Heimat empfing. Deutschland gab mir Brot zu essen, die Möglichkeit zu studieren und Arbeit. Ich gründete eine Familie und meine Kinder bekamen dieselben Möglichkeiten. Welches ihre Heimat ist? Das wissen sie selber. Was mich betrifft, so bin ich Grieche und diese paradoxe Heimat trage ich in mir. Hier erblickte ich das Sonnenlicht zuerst und hier möchte ich das letzte sehen. Trotz aller Paradoxien möchte ich rufen: Heimat! So wie deine, scheint keine Sonne”.

Im Anschluss an die Filmvorführung folgten ein Publikumsgespräch mit Dr. Chaitidis sowie ein Kommentar des deutschen Generalkonsuls in Griechenland, Walter Stechel. Am Ende dieses berührenden Abends ehrte der Ehemaligenverein SAGES Dr. Chaitidis mit den Worten seines Vorsitzenden, Nikos Oikonomou: Herr Chaitidis verkörpert ein glänzendes Beispiel für die Versöhnung der Völker im heute so zerrütteten Europa! Ebenfalls geehrt wurden die Ehefrau Elisavet Chaitidou sowie der jüngste Sohn der Familie, Aristoteles Chaitidis.

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