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Weit mehr als acht Fragen

„Berührend!“ war das erste Wort, das dem Publikum der Premiere des Internationalen Theaters der DST am Freitagabend (dem 6. Juni) auf dem Nachhauseweg einfiel. Anders ließ sich diese zauberhafte, sehr gut besuchte und aufwendig vorbereitete Theaterveranstaltung auch gar nicht beschreiben.

Denn was die 18 jungen Frauen um ihre Lehrerin, Jana Delivoria, präsentierten, war weitaus mehr, als das lose Brainstorming zu „Sieben und einer Frage“. Tatsächlich wurden existenzielle Fragen zu den Anfängen des Bösen, zur wahren Liebe und den Ängsten der jungen Menschen gestellt und überaus emotional beantwortet. Die Bühne bot dabei die Möglichkeit, erschreckend aufrichtige, aber oft auch widersprüchliche Antworten zu formulieren. Und gerade das machte das besondere Erlebnis dieser Veranstaltung aus.

Überdies wurden hier individuelle und gemeinschaftliche Lösungen von den Akteurinnen formuliert. Fast unmerklich verschränkten sich dabei die persönlichen, oft zarten Antworten der Jugendlichen aus der Gegenwart mit Zitaten aus der hohen Literatur des letzten Jahrhunderts. Erich Fried traf beispielsweise auf Jule, Franz Kafka begegnete Fotini, Philip Roth Marilena und Ilektra. Die Theaterbühne, liebevoll von Lefteris Raftis zu einer Wiese gestaltet, wurde damit zu einem Brennpunkt realer und fiktionaler Antworten.

Dabei wurden immer wieder neue und kluge, weil metaphorische Bühnenbilder gesucht und mit Christina Preftitsi entwickelt. Vom pumpenden Herz am Anfang bis zu den fotografischen Standbildern, von den Selbstüberhöhungen bis zur Tanzchoreografie. Und – das war entscheidend – die jungen Schauspielern zeigten stets ein erstaunliches Einfühlungsvermögen. Alleine die paradoxen Liebeserklärungen an die Eltern, am Ende gar mit Tränen in den Augen, waren unglaublich und unglaublich intensiv.

Und es gab viele weitere Höhepunkte; etwa die Mühen, Liebe zu definieren. Dies allerdings aus den Herzen der Schülerinnen der 7. bis 10. Klasse. Liebe als Farbe, als Tier, als Essen, als … Was Liebe also ist? „ΜΕΣΑ ΑΠΟ ΤΗΝ ΚΑΡΔΙΑ“ hat es eindrucksvoll gezeigt. Berührend!

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